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#TAKECARE-RESIDENZEN
Vanessa Valk: Hundeherz1 (c) Julia Pogerth
 
#TAKECARE-RESIDENZEN
DER FONDS DARSTELLENDE KÃœNSTE KOOPERIERT MIT FLAUSEN+ UND DEM E-WERK FREIBURG
Künstler*innen- und Arbeitsstipendien vom 01.12.2020 – 31.03.2021

Für das Förderprogramm #TakeCareResidenzen kooperiert flausen+ und sein Netzwerkmitglied E-WERK Freiburg mit dem Fonds Darstellende Künste, um mit seinem Stipendiennetzwerk flausen+ freischaffende Künstler*innen zu unterstützen.

#TakeCareResidenzen hat zum Ziel, ausgewählte, frei produzierende Künstler*innen und Gruppen, die durch die Covid-19 Pandemie und die Einschränkungen im kulturellen Sektor existenziell betroffen sind, für jeweils mindestens zwei Monate zu begleiten und zu stärken.

Das Förderprogramm #TakeCareResidenzen ist Teil des #TakeThat-Maßnahmenpakets des Fonds Darstellende Künste, das im Rahmen von NEUSTART KULTUR – das Zukunftsprogramm für den Kulturbereich der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) – initiiert wurde.

„Das Stipendienprogramm flausen+ hat uns mit seiner langjährigen Förderstruktur überzeugt. Es setzt sich bundesweit vor allem für Künstler:innen abseits von Ballungsgebieten ein, die zu vielen Förderprogrammen einen schwierigeren Zugang haben. Diese Künstler:innen in der Fläche möchten wir noch besser erreichen, daher freuen wir uns sehr über diese Zusammenarbeit.“
Holger Bergmann, Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste

Ermöglicht durch NEUSTART KULTUR, dem Rettungs- und Zukunftspaket der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, führt der Fonds Darstellende Künste die erfolgreiche #takecare-Initiative zur Stärkung der durch bundesweite Ausfälle betroffenen frei produzierenden Künstler*innen nun mit dem Programm #takecare aktualisiert und in breitenwirksamer Form weiter. Die stipendienartige Förderung richtet sich an bundesweit bemerkenswerte frei produzierende darstellende Künstler*innen und hat die künstlerische Weiterentwicklung in der gegenwärtigen Situation zum Ziel. Der Fonds fördert die vielgestaltige Arbeit freischaffender Künstler*innen in der frei produzierenden bundesdeutschen Tanz- und Theaterlandschaft in Kooperation mit knapp 40 freien Produktionshäusern, die ebenfalls #takecare-Förderungen in Form von Residenz-Stipendien vergeben und trägt damit zur Sicherung bundesweit honorierten und kontinuierlichen künstlerischen Schaffens in den Freien Darstellenden Künsten bedeutender Einzelkünstler*innen und Kollektive bei – auch unter den derzeitig geltenden Rahmenbedingungen.

Das vom theater wrede+ in Oldenburg aufgelegte und initiierte Programm flausen+ ist mittlerweile als bundesweit und international vernetzte Kompetenz be- und anerkannt. flausen+ ist einzigartig in seiner Vernetzung und Förderung von freischaffenden Künstler:innen mit kleinen freien Theatern vor allem abseits von Ballungsgebieten.

29 Theater aus fast allen Bundesländern unterstützen innerhalb des Bundesnetzwerks flausen+ 350 Künstler*innen als Partner*innen des Fonds Darstellende Künste mit der Förderung #TakeCareResidenzen. In diesem Rahmen werden bis zu 5.000 Euro an Einzelkünstler*innen bundesweit vergeben. Das dafür vorgesehene Gesamtvolumen beträgt 1.740.000 Euro. Die Förderung ist Teil von „NEUSTART KULTUR“, der finanziellen Unterstützung der Bundesregierung für den Kultur- und Medienbereich.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Pandemie steht im Mittelpunkt der Förderung die Sicherung der beruflichen Existenz von professionellen Künstler*innen. Künstler*innen werden in ihren Vorhaben von den Residenzhäusern unterstützt und so können sich die Verbindungen zwischen Künstler*innen und Theaterhäusern stärken. Dabei bietet die Förderung Freiraum, um neue künstlerische Arbeits- und Produktionsweisen zu erforschen und neue Formate im Hinblick auf die Corona-Pandemie zu erproben. Aus diesen Forschungsarbeiten können sich ggf. auch Produktionen langfristig entwickeln, die die Spielstätten somit ebenfalls nachhaltig fördern.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Netzwerk ausgewählt wurden, um mit unserem Know-How bei der Koordination, Vernetzung und Beratung zu unterstützen und somit insbesondere in dieser harten Zeit für den Kunst- und Kulturbereich zu helfen. Wir wissen, wie unsere Kollegen:innen gerade in kleineren Städten und ländlichen Gebieten besonders hart getroffen werden. Das ist für uns eine große Wertschätzung unserer Arbeit, die wir in den letzten zehn Jahren mit unserem stetig wachsenden Netzwerk des Stipendienprogramms flausen+ zusammen aufgebaut haben“, so Winfried Wrede, Modellinitiation und Leitung flausen+.

„Darüber hinaus finden wir die Förderung von Diversität essenziell, denn wenn auf den politischen Bühnen der Welt Ausgrenzung salonfähig wird, hat das Theater eine wachsende Verantwortung als Denk- und Freiraum der Demokratie. Um zu einer offenen Gesellschaft beizutragen, muss es Freiheit und Diversität sinnlich erfahrbar machen, nach unkonventionellen Formen suchen und die Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Gerade diese gesellschaftliche Funktion von Darstellenden Künsten ist jetzt umso wichtiger und muss mit einer Unterstützung freischaffender Künstler*innen als Organ der Denkanstöße und Sprachrohr marginalisierter Gruppen erhalten werden. Das unterstützen wir mit flausen+ und jetzt auch durch das Förderprogramm des Fonds Darstellende Künste“, sagt Wrede abschließend.

Das E-WERK Freiburg begleitet bis Ende März 2021 zwölf Einzelstipendien mit 13 Künstler*innen, die aus allen Genres der professionellen Perfoming Arts zu unterschiedlichen Inhalten forschen und Konzepte entwickeln:

Atischeh Hannah Braun
„Modellentwicklung für ein Transkulturelles Jugendtheater“
Wie sieht ein zeitgemäßes transkulturelles Jugendtheater aus? Wie kann es partizipativ, digital und analog realisiert werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Suche von Atischeh Hannah Braun nach dem Gegenstand und Übungsformen zum transkulturellen Theater. Ihre Residenz erforscht die theoretischen und organisatorischen Voraussetzungen dazu, um modellhaft in der Praxis daran zu arbeiten.

Sascha Flocken
„Opa stirbt für sich alleine“
Sascha Flocken hinterfragt kritisch seine eigene und die gesellschaftliche Perspektive auf Alter, Einsamkeit und Sterben. Wie verändert Corona unseren moralischen Kompass? Welchen „Wert“ hat Alter im Zeitalter des Kapitalismus? Und wie lässt sich auch über Gebrechlichkeit und Sterben als demografische Realität tabufrei sprechen – in einer Gesellschaft, deren Zukunft das Alter sein wird.

Teresa Grebchenko
„Objekt, Körper, Künstliche Intelligenz“
Teresa Grebchenko forscht an der Schnittstelle zwischen Künstlicher Intelligenz, Schauspiel, Figurentheater und Musik. Was ist das für ein Spannungsfeld? Wie funktioniert die Übertragung der
inneren Zustände technisch? Wird Sprache, die man nicht versteht, zur Musik? Was passiert,
wenn man Instrumente wie Puppen animiert, also an der Grenze von KI und analoger Wirkung experimentiert?

Laura Heineke
„Tanzrecherche Schwingungen“
Während ihrer Residenz setzt sich die Tänzerin und Choreografin Laura Heinecke mit Schwingungen auseinander. Dabei geht sie der Frage nach, wie diese insbesondere in der Optik und Akustik auf den Körper von Performer*innen wirken und welchen Einfluss sie auf die Rezeption des Gezeigten beim Publikum entfalten. Aus den Erkenntnissen leitet sie neue Ansätze für ihre weitere künstlerische Arbeit ab.

Jan F. Kurth
„Prinzip Sequencer“
„Prinzip Sequencer“ ist ein exploratives, solitisches Vorhaben. Ziel ist die Erschaffung eines geschlossenen Kompositions-Systems aus Musik, Sprache, Text, Bewegung, Vortrag und „Hilfsmitteln". Das Prinzip ist der elektronischen Musik entnommen. Können komplette Theater- oder Tanz-Stücke nach ihm aufgebaut werden? Kann es zur Grundlage zukünftiger Kollaborationen werden?

Oliver Lange
„Getting into Media“
Oliver Lange recherchiert Möglichkeiten, digitale Produktionsformen einzusetzen. Er macht sich mit der Einbindung digitaler Technik in den Inszenierungsprozess vertraut. Thematisch nutzt er die Digitalität der sozialen Medien und der Verbreitung von Fakten versus Fake News und Verschwörungsmythen. Er forscht, wie diese Plattformen Inspiration für Inhalt und inszenatorische Umsetzung bieten können.

Emi Miyoshi
„RESTEP“
In RESTEP recherchiert Emi Miyoshi die facettenreichen Merkmale des traditionsreichen Volkstanzes BON ODORI und versucht, die Energie und Atmosphäre in eine zeitgenössische moderne Variante zu übertragen. Dabei reflektiert und arbeitet sie kritisch mit den symbolhaften Bedeutungen und Hierarchien der Bewegungen, die geprägt sind durch alltägliche, kulturelle, rituelle und religiöse Einschreibung.

Raimund Schall
„Störung“
Wenn Störungen zum Wirkungsbereich künstlerischer Arbeit gehören, rückt die Betrachtung zukünftiger alternativer (ästhetischer) Darstellungsverfahren ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Corona fordert uns dazu heraus. Störung wird in diesem Recherchevorhaben nicht als destruktive Größe, sondern auch als konstruktives Prinzip begriffen.

Karolin Stächele
„BREAK THROUGH“
Ein BREAK, um Projekte zu verdauen, zu reflektieren und zu ordnen. Welche Ideen sind in den letzten Produktionen entstanden, welche überleben? Welche künstlerische Linie entsteht im forschenden Tiefgang und wie lässt sich diese in den kommenden drei Jahren schärfen? Und wer unterstützt mich dabei, meine künstlerischen Werte nach außen zu tragen und sichtbar zu werden? BREAK THROUGH in hard times!

Vanessa Valk
„Mein Opa und die Marshall-Inseln“
Eine persönliche Recherche über meinen Großvater, der als Kolonialherr in Mikronesien war. Ich mochte meinen Opa sehr. Ich habe als Kind viel Zeit mit ihm verbracht. Seine Geschichten über die Südsee und die Menschen dort haben sich in mein Gedächtnis eingegraben. Heute habe ich viele Fragen an ihn. War mein Opa Rassist? Oder war er „ein Kind seiner Zeit“?

Carla Wierer
„Instinkt“
Was sind „Instinkte“? Wilde Triebe oder biologische Weisheit? Carla Wierer erforscht das Thema aus unterschiedlichen wissenschaftlichen und künstlerischen Perspektiven. Im Austausch mit Expert*innen aus Biologie, Verhaltensforschung, Anthropologie und Psychologie beleuchtet sie, wie sich der Instinkt auf gesellschaftliches Leben auswirkt und ihren persönlichen Schaffensprozess beeinflusst.

Belinda Winkelmann und Ewelina Kotwa
„Cycles“
Inspiriert von den mutigen, starken Frauen der aktuellen Weltpolitik werden sich Belinda Winkelmann und Ewelina Kotwa auf tänzerischer und choreografischer Ebene mit der weiblichen Kraft und den damit verbundenen Qualitäten auseinandersetzen. Dabei stellen sie die Gebärmutter ins Zentrum: Die Gaga Technik sowie Body-Mind Centering® werden Ausgangspunkte ihrer physischen Recherche sein.

„Dieses umfassende Residenzprogramm ist ein nächster Meilenstein in der Entwicklung der künstlerischen Forschung und auch der Förderung von Künstler*innen für das E-WERK Freiburg. Auf diese Weise bekommen 13 Kunstschaffende in den Performing Arts des E-WERK die Möglichkeit, nicht ergebnisorientiert zu arbeiten, sondern den Fokus auf die Entwicklung neuer Kunstformen, die experimentelle Erprobung und Weiterentwicklung der eigenen Darstellungsformate, Arbeitsfelder, Methoden und Inhalte zu legen.“
Jürgen Eick, Geschäftsführender Vorstand
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Eintrag vom: 04.12.2020  




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